Leberstudie: 2. Welche Leberwerte werden kontrolliert?

5. Fazit

 

Alle drei betrachteten Leberwerte sind bei Aufnahme und Entlassung überwiegend (bei ca. 85% der Patienten) in der selben Kategorie verblieben. Der größte Teil der Veränderungen spielte sich im Bereich von einer Kategorie ab, was man auf Grund einer in der Fachliteratur verbreiteten Faustregel als nicht signifikant außer Acht lässt.

Gravierende Veränderungen um zwei oder mehr Kategorien wurden im Rahmen der wissenschaftlichen Erhebung mittels so genannter Fallbesprechungen (Kasuistiken) näher beleuchtet.

5.1. Analyse der Fallbesprechungen (Kasuistiken)

I. 10 Patienten (0,4%) mit Anstieg der Serumtransaminasen

Als Mit-Verursacher einer Leberzellschädigung kommen bei diesen Patienten in Frage:

  1. Konsumierende Erkrankungen (z.B. Tumore), Lebermetastasen (2 Patienten).
  2. Erkrankungen des Immunsystems, des Kreislaufs oder von Leber und Galle (5 Patienten).
  3. potentiell Leber schädigende, chemisch definierte Medikamente (8 Patienten).

  • Die meisten der 10 Patienten, deren Leberwerte sich während des Aufenthaltes erhöhten, mussten mehreren Kategorien zugeordnet werden.
  • Bei lediglich einem Patienten muss davon ausgegangen werden, dass die chinesische Arzneitherapie ursächlich für die Leberwerterhöhung ist.
  • Bei 2 Patienten erscheint die Vorerkrankung Ursache des Leberproblems zu sein.
  • Bei 8 Patienten bestand sowohl eine schulmedizinische Vormedikation als auch eine chinesische Phytotherapie. Es ist fraglich, inwieweit die möglicherweise Leber schädigende Wirkung der beiden Therapieformen sich hier aufsummiert.
  • In allen nachstationär weiter beobachteten Fällen waren die Leberwerterhöhungen wieder rückläufig.

II. Patienten mit schlechten Aufnahme- und schlechten Entlasswerten

Diese Patienten wurden trotz erheblich erhöhter Anfangswerte mit chinesischer Phytotherapie behandelt, ihre Leberwerte fielen während der stationären Therapie nicht ab. Beispielhaft wurden hier drei Fälle diskutiert, wovon zwei Patienten eine rein palliative (sterbe begleitende) Therapie erhielten und eine Patientin im schulmedizinischen Sinne "austherapiert" war.

III. 17 Patienten (0,7%) mit Abfall der Serumtransaminasen

  • Die Besserung von Leberwerten unter stationärer chinesischer Phytotherapie ist zum Teil den stationären Bedingungen zuzuschreiben (Medikamentenreduktion, Fortfall von Belastungen, die in der alltäglichen Lebensweise des Patienten, z.B. dem allabendlichen Schoppen, begründet liegen.).
  • In einigen Fällen ist ein deutlicher positiver Effekt auf unklare Lebererkrankungen oder Lebererkrankungen, die durch Viren übertragen werden, zu beobachten.

5.2. Schlussfolgerungen

Bei allen stationär behandelten Patienten der Klinik kam es in lediglich 0,4% der Fälle zu signifikanten Leberwertverschlechterungen. Gemessen an der Schwere der behandelten Krankheitsbilder kann dies als überaus positiver Wert angesehen werden, der den oft erhobenen Vorwurf der Lebertoxizität chinesischer Kräuter widerlegt. Gerade wegen der Schwere der behandelten Krankheitsbilder kann gefolgert werden, dass die Quote der Leberwertverschlechterungen eher unter der liegt, die eine vergleichbare Behandlung mit konventionellen Arzneimitteln verursachen würde.

Sogar Vorschädigungen oder Erkrankungen der Leber können erfolgreich mit chinesischer Phytotherapie behandelt werden.

Anmerkung in eigener Sache

Hier finden sich lediglich Auszüge aus einer Langzeitbeobachtung, deren Ergebnisse in den letzten Wochen zusammengetragen wurden. Eine ausführlichere Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift ist geplant. Über das Erscheinen der Veröffentlichung werden wir Sie rechtzeitig informieren.

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